Uchronia: White Christmas -- Character Sheets


Liebe Mitspieler, liebe Leser,

an dieser Stelle folgen nun in den kommenden Tagen die BRP Character Sheets der sieben zur Auswahl stehenden Spielercharaktere für meinen angekündigten One-Shot Uchronia: White Christmas.

Ihr könnt sie alle hier einsehen und herunterladen. Zu den Figuren werde ich immer ein paar Worte anmerken, denn sie haben teilweise spezielle Merkmale. Auffallend ist, dass die Figuren zum Teil beachtliche Erfahrungswerte (Skills) zeigen. Das ist beabsichtigt. Da ich sie dem One-Shot angepasst entwickelt habe, weisen sie z.B. auch Skills auf, die nicht nur im Abenteuer notwendig sind, sondern den Spielern Hinweise auf die Biographie der Charaktere geben. Im Zusammenhang mit den Filmen (siehe Ankündigung), aus denen ich diese ganz besonderen Archetypen extrahiert habe, ergibt sich im besten Falle ein einzigartiges Kopfkino.

Viel Vergnügen beim Durchstöbern!

Tibor 'Ted' F. Goldstein

Tibor Goldstein kam mit elf Jahre in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Kurz nach der Befreiung 1945 trat der mittlerweile 15-Jährige eine abenteuerliche Reise über den europäischen Kontinent an. Ein amerikanischer Soldat ermöglichte Goldstein 1946 die Überseereise zu Verwandten nach New York. Mit 20 Jahren hatte Goldstein die amerikanische Staatsbürgerschaft erlangt und arbeitete als Journalist für The New York Times. 1950 zog man ihn als Wehrpflichtigen ein, um für sein Land im Koreakrieg zu kämpfen. Goldstein wurde im 8th Cavalry Regiment eingesetzt, er schied erst nach drei Jahren mit dem Rang eines Captain und zahlreichen Dekorationen, darunter das Purple Heart, aus der Armee aus. In die USA zurückgekehrt, legte Goldstein seinen journalistischen Schwerpunkt auf Südostasien. Ab 1960 arbeitet er für TIME und ist seit 1965 für das Magazin einer der Korrespondenten in Vietnam.

SSG Lance B. Johnson

Staff Sergeant Johnson meldete sich 1971 freiwillig zur Armee. Er stammt aus einer kleinen Stadt namens Clairton, Pennsylvania. Dort verdiente er als Stahlarbeiter seinen Lohn. Bevor sich sein freiwilliges Jahr als Soldat der 101st Airborne Division dem Ende neigte, bot man ihm einen Posten als Offizier an und er verpflichtete sich 1972 als Berufssoldat. Im gleichen Jahr war er einige Wochen Kriegsgefangener (POW) der Nordvietnamesischen Volksarmee (NVA). Nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft war SSG Johnson mehrere Monate dienstunfähig; als er nach vier Monaten aus dem Militärhospital entlassen wurde, bat er um seinen alten Posten als Unteroffizier und Ausbilder. 1974 ließ er sich nach Sàigòn versetzen. Die Zahl seiner Auszeichnungen (Bronze Star, National Defense Service Medal, Vietnam Service Medal, Vietnam Campaign Medal, Vietnam Gallantry Cross Unit Citation with Palm, Combat Infantryman Badge) ist bemerkenswert, doch SSG Johnson ist diesbezüglich extrem zurückhaltend.

CPL Benjamin T. Willard

Corporal Willard meldete sich 1971 gemeinsam mit seinem besten Kumpel SSG Johnson freiwillig zur Armee. Er stammt ebenfalls aus Clairton, Pennsylvania und verdiente seinen Lohn im dortigen Stahlwerk. Bevor sich sein freiwilliges Jahr als Soldat der 101st Airborne Division dem Ende neigte, bot man ihm an, als Unteroffizier und Waffenausbilder weiter in der Armee zu bleiben. CPL Willard nahm die Chance wahr und verpflichtete sich 1972. Im gleichen Jahr geriet er zusammen mit SSG Johnson in Kriegsgefangenschaft, gemeinsam entkamen sie dem Schrecken der Marter. CPL Willard wurde dabei schwer am Kopf verletzt und erlag zunächst einer fatalen Amnesie. Ende 1972, der CPL sollte in ein Militäranstalt in den USA verlegt werden, erlangte er während eines Besuchs durch SSG Johnson sein Gedächtnis wieder. Sein Freund sorgte 1974 dafür, dass CPL Willard unter seinem Kommando ebenfalls nach Sàigòn versetzt und nicht aus der Armee entlassen wurde.

1LT Leonard E. Lawrence

1st Lieutenant Lawrence studierte bis Ende 1970 an der privaten katholischen Hochschule Loyola University of Los Angeles Jura. Das war der Wunsch seines Vaters, die Verpflichtung zur Armee und die Idee, Journalist zu werden, war es keineswegs. 1LT Lawrence wurde bereits im Ausbildungscamp des United States Marine Corps auf Parris Island (South Carolina, USA) mit dem Schrecken und Wahnsinn des Krieges konfrontiert. Um so mehr bestärkt zog er in den Vietnamkrieg, um als Kriegsberichterstatter für Stars and Stripes zu schreiben. Anfang 1972 bat 1LT Lawrence um seine Versetzung nach Sàigòn. Im Herbst 1974 legte ihm sein Dienstherr nahe, eng mit einigen Kontaktleuten aus dem Phoenix Program zusammen zu arbeiten. Unwillig, als Handlanger der CIA zu fungieren, gelangt 1LT Lawrence dadurch aber im Januar 1975 auf die Spur des Serienmörders "Sàigòn Santa".

William 'Will' A. Teasle


County Sheriff Teasle aus Farmington, Maine und sein Zwillingsbruder George S. Teasle dienten von 1950 bis 1953 im Koreakrieg. Beide gehörten der Task Force Smith in der 24th Infantry Division an. Schon nach wenigen Tagen fielen sie in die Hände der Korean People's Army (KPA). Während ihrer Gefangenschaft wurden die Brüder getrennt; William erlag der Täuschung, sein Bruder wäre, wie viele andere POWs, erschossen worden und floh. 1951 fand eine US-amerikanische Aufklärungseinheit den schwer verletzten und vermutlich für tot gehaltenen George. Nach Kriegsende setzte William seine Arbeit als Polizist in Farmington fort. George blieb trotz seines Kriegstraumas Reservist und zog 1971 als Angehöriger einer Einheit der United States Special Forces nach Vietnam. Williams letzte Nachricht von George stammte aus Sàigòn und war datiert auf den 01. Januar 1975. Darin kündigte er seine Heimkehr zum 01. März 1975 an, wo er nie ankam. William ist nun auf der Suche nach ihm.

Matthieu 'Mat' C. Ford


Matthieu Ford meldete sich 1967 auf Wunsch seines Vaters (Patenkind und Neffe von J. Edgar Hoover) zum United States Marine Corps. Er war 1st Lieutenant der Bravo Company des 26th Marine Regiments und damit Teil einer der wichtigsten Militäroperationen des Vietnamkrieges: der Schlacht von Khe Sanh. Als Fords Regiment am 23. Mai 1968 die Presidential Unit Citation verliehen wurde, befand dieser sich noch in einer Privatklinik in Washington D.C. und seine Eltern bangten um sein Gehör. Anfang 1969 beendete Ford sein Jura-Examen und sein Studium südostasiatischer Sprachen mit Auszeichnung. Es zog ihn in den diplomatischen Dienst, aber er wollte unbedingt zurück nach Vietnam. 1970 endlich nahm er seinen Dienst als Foreign Service Officer (FSO) für Consular Affairs in Sàigòn auf. Am 31. März 1975 trat das Bureau of Secret Intelligence [heute Bureau of Diplomatic Security] an Ford heran, weil man sein Sprachtalent in einem Fall benötigte.

MAJ Gilbert 'Gil' L. Petersen


Gilbert Petersen absolvierte 1966 in Los Angeles an der UCLA seinen Ph.D. in Biologie und Chemie und einen MA in Jura. Bis 1967 arbeitete Petersen am renommierten Jefferson Institute in Boston. 1968 trat er in die US-Armee ein und diente als 1st Lieutenant in der Company B, 4th Battalion, 23rd Infantry Regiment, 25th Infantry Division. Ende 1970 geriet er mit seinen Kameraden in der Tay Ninh Province in einen schier ausweglosen Hinterhalt. Für die Rettung seiner Einheit erhielt Petersen die höchste Auszeichnung der US-amerikanischen Streitkräfte: die Medal of Honor. Petersen wurde zum Captain befördert und 1971 nach Fort Belvoir in Fairfax County, Virginia versetzt. Dort ließ er sich im neu gegründeten United States Army Criminal Investigation Command (CIC) zum Special Agent ausbilden und kehrte wieder nach Vietnam zurück. 1974 beförderte man ihm zum Major und Leiter des mittlerweile auf zwei Mann reduzierten Ermittlerteams in Sàigòn. 1974/75 nahm er gegen den Wunsch seiner Vorgesetzten die Ermittlungen im "Sàigòn Santa"-Fall auf.