[Archiv] 4E: Keep on the Shadowfell - Session 4

Hier nun der Eintrag aus dem Archiv, der unter anderem von einer ganz unrühmlichen Session mit meiner Schurkin Arsenique berichtet. An viel kann ich mich nicht erinnern. Es war Winter, wir mußten die Scheiben des Autos freikratzen, bevor wir von der Session nach Hause fuhren. Ach ja, unser Dungeon Master leitete die Spielrunde im T-Shirt. Ich hoffe, es fällt mir noch mehr ein, sonst trägt meine Arsenique beim nächsten Mal D&D4E auch nur noch ein T-Shirt statt ihrer Lederrüstung... und das macht mehr Aua! als Freude.

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Nachtrag vom Freitag [21.11.2008]: Verdammt, D&D 4 fängt an mir richtig Spaß zu machen! Argh - damit hätte ich wirklich niemals gerechnet. Und obwohl das ganze Abenteuer an vielen Stellen ziemlich "cheesy" ist, macht genau das irgendwie den Reiz aus. Die einfachsten Handlungen machen manchmal halt doch irgendwie den meisten Spaß. Natürlich nicht immer - aber genau in dieser Runde passt es einfach in das Gesamtbild. Auch wenn solche Encounter mit "500+ XP" (mit endlos nachrückenden Minions...) quasi zum "Farmen" einladen, was eigentlich für ein Rollenspiel schon wieder zu absurd erscheint.

Weitere geflügelte Worte des Abends (nach zwei combat encountern und während eines längeren ersten non-combat encounter):

"Ich dachte ich bin hier zum Rollenspiel machen und nicht zum dumm Rumlabern!"

Ja ne, iss klar. Auf zum nächsten combat encounter! :-)

An diesem Abend hat übrigens auch unsere Tieflingsdame ins Gras gebissen. Sie erhält damit den Titel (Wälzereintrag^^) "Die Erste", was soviel bedeutet das sie wirklich der erste Charakter in unserer D&D Runde ist, den man in dem Tempel zur Wiederbelebung schleifen musste.

Naja, die erste Ebene des "Keeeep on thä Schädowfällll" haben wir weitgehend durch. Zurück in Winterhaven geht es jetzt erstmal gegen ein paar Untote vor, deren plötzliches Auftauchen ich irgendwie noch nicht so ganz einordnen kann. Mal abwarten, was das noch gibt.

Ach und nicht zu vergessen: Der Sprung von Lvl. 2 auf Lvl. 3 war auch noch drin. ;-)

Wie sind eigentlich eure Erfahrungen und Eindrück vom "Keep..." Abenteuer? Mal unabhängig davon das es natürlich sehr "Klassisch" ist. Spaßig? Oder doch eher öde? In erster Linie würden mich dabei die Meinungen von erfahrenen Rollenspielern interessieren, für die D&D aber trotzdem noch Neuland ist (ja, sowas gibt es...).
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Für diejenigen, die sich fragen, was der vormalige weltenschieber wohl mit "Wälzereintrag" gemeint haben könnte, hier eine kurze Erläuterung: Im MMORPG WARHAMMER ONLINE gibt es für jeden Avatar, also jede Spielfigur, ein Questtagebuch, genannt "Wälzer des Wissens" (im Original "Tome of Knowledge"). Für jeden Erfolg, jede Errungenschaft oder auch nur bestimmte Ereignisse bekommt der Avatar einen Eintrag in den Wälzer. (Im Englischen recht unprätentiös "Tome Unlock" genannt.)

Arseniques Titel "Die Erste" hat mittlerweile Gesellschaft bekommen. Meiner Rechnung nach verzeichnet ihr Wiederbelebungskonto drei Einträge; wenigstens damit ist sie ungeschlagen.

Vielleicht sollte ich mein Rollenspiel noch weiter reduzieren und die naturgegebene Neugier der Schurken-Klasse einfach ignorieren? Meist liegt mein Initiative-Wert an der Spitze, also schleicht Arsenique sich an den Gegner heran, teilt aus und sieht sich plötzlich umringt von gierigem Gezücht. Im Falle unserer Session 4 waren es ein paar Bogenschützen, die mich trotz leichten Schritts hörten und mit ihren Pfeilen spickten.

Trotz des ersten Heldentodes gefiel mir das Konzept D&D4E bereits damals recht gut. Nicht nur als Kulturwissenschaftler muß ich zugeben, daß die Narration dem Ludischen bei D&D4E deutlich unterliegt, dennoch oder gerade deshalb, sehe ich für mich auch in Zukunft einen großen Reiz in diesem Spielsystem. Vielleicht gehe ich an anderer Stelle mal in einen Diskurs zu diesem Thema. (Empfehlenswert sind hierzu u.a. die Publikationen von Espen J. Aarseth (Ludologe) und Henry Jenkins (Narratologe).) Wichtig war mir bisher jedoch der Spielspaß, denn den kann ich sowohl im einen als auch im anderen empfinden. Sprich: so lange ich mit Freunden Spaß am Spiel(en) habe, ist es mir egal, ob es mehr ein Rollenspiel oder ein Brettspiel ist. Es ist mir auch egal, in welcher Edition oder Tradition es steht. Wenn ich damit nicht gegen Moral und Gesetz verstoße, probiere ich es aus und heiße es für mich gut oder schlecht.

Ich weiß jedoch, daß ich heute bei einem Spiel mit, sagen wir, der ersten Auflage von DSA nicht mehr das empfinden werde, was ich empfand, als mein damals bester Freund JD an Ostern 1984 die erste Box DAS SCHWARZE AUGE mitbrachte. Dennoch sehe ich für mich weder einen Grund, DSA1 zu meiden oder es DSA4 vorzuziehen. Daß und ob man Mitspieler für das eine oder andere findet, gibt meist den Ausschlag, allerdings zeigen im allgemeinen die Jahrzehnte meines intensiven Spielens und im speziellen meine aktuellen Spielrunden mit diversen Mitspielern: so viel Spiel und so wenig Zeit.

Einen Ausweg scheinen wir mit der Idee meines weltenschieber-Vorgängers gefunden zu haben. Den "One-Shot Of The Month"! Gerade heute kündigte ST, einer unserer enthusiastischsten Mitspieler, an, im August einen ALIEN-One-Shot leiten zu wollen. Davon an dieser Stelle zur entsprechenden Zeit mehr!

In space no one will hear us scream.

1 Kommentare:

Anonym | 1. März 2009 um 16:34

Nachdem ich nach und nach Deine Artikel zu Keep on the Shadowfell durchlese, will ich auf die Frage am Ende des Beitrags antworten:

"Keep" ist lustig, wenn man Bock auf Figurenschubsen und Prügeln hat. Das Abenteuer bietet viele witzige Kampf-Encounter und mir gefielen die Bodenpläne auch sehr. Aber abseits des Kampfes hat "Keep" eine dicke Schwäche. Skill Challenges sind Mangelware (leider auch bei Thunderspire Labyrinth - wird wohl erst mit "Demon Queen's Enclave" besser), aber gerade die haben bei uns am meisten Eindruck hinterlassen.
Ich fand "Keep" zwar sehr amüsant, aber wohl eher dann, wenn ich in Bier&Brezel-Stimmung bin. Die Gefahr ist leider auch bei Thunderspire Labyrinth vorhanden, aber als SL kann man das Abenteuer recht gut 'aufbohren', um daraus mehr zu machen als eine halbwegs vorgekaute Perlenkette von Kampf-Encountern.