Ausstellung: Mode und Kosmetik der 1920er


Am Samstag den 22. August 2009 eröffnet im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Studioausstellung: Pailletten - Posen - Puderdosen. Modezeichnungen und Objekte der Zwanziger Jahre. Für CTHULHU-Spieler und Kulturwissenschaftler (wie mich) dürfte diese Ausstellung ein Genuß sein.


Hier der offizielle Ankündigungstext:
Eine Ausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Die Mode und mit ihr einhergehend ein neues Schönheitsideal verdeutlichen wie kaum etwas anderes das Lebensgefühl der "Goldenen Zwanziger Jahre". Gesellschaftliche Veränderungen führten nach dem Ersten Weltkrieg in der Damenmode zu einer regelrechten Befreiung. Der Verzicht auf das Korsett, fließende Materialien, immer kürzer werdende Röcke, aber auch das Tragen von Hosen brachten die neuen Typen der Garçonne und des Girls hervor.

Wie in der Mode vollzog sich auch in der Kosmetik ein Wandel. Waren Schönheits- und Körperpflege zuvor eine intime Angelegenheit, so wurden sie nun zum bevorzugten Gesprächs- und Werbethema. Dies führte nicht nur zu neuen Produkten, sondern brachte – wie am Beispiel der ausgestellten Puderdosen und Kosmetikaccessoires – eine Vielzahl attraktiv gestalteter Kosmetikartikel hervor.

Im Fokus der Ausstellung stehen rund 70 originale Modezeichnungen aus der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek, Kunstbibliothek Berlin. Sie wurden von renommierten Künstlern großenteils als Druckvorlagen für die Presse gefertigt und spiegeln einerseits damalige Modeideale wie Jugendlichkeit oder Schlankheit, andererseits zeigen sie einen Querschnitt durch künstlerische Strömungen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (17,90 €).

Die Ausstellung läuft vom 22.08.2009 bis zum 25.10.2009.

Öffnungszeiten
Dienstag-Sonntag, 10.00-18.00 Uhr
Donnerstag, 10.00-20.00 Uhr
Montag geschlossen

Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Hansastr. 3
44137 Dortmund
Telefon +49 231 50-2 60 28
Fax +49 231 50-2 55 11

Falls ihr übrigens noch Zeit und Muße haben solltet, könnt ihr im gleichen Museum einen Blick in die Ausstellung Berliner Impressionismus (20.06.2009 bis 11.04.2010) werfen. Besonders interessant an dieser Ausstellung finde ich, daß die Berliner Secession genannte Künstlergruppe den Expressionisten oppositionell gegenüberstand. Die antagonistischen Ausrichtungen der beiden Bewegungen führten gerade im Berlin der 1910er und 1920er Jahre zu einem fruchtbaren künstlerischen Klima. Das ist unter anderem daran zu sehen, daß mancher Künstler dieser Zeit sowohl Mitglied in der Berliner Secession als auch z.B. der Brücke oder anderer expressionistischer Gruppierungen war. Emil Nolde, Edvard Munch oder Erich Heckel sind nur drei bekanntere Beispiele für diese gegenseitige Befruchtung.

Hier der offizielle Text zur Ausstellung:
Diese Ausstellung widmet sich den farbensprühenden Werken des Berliner Impressionismus. Sie stammen aus dem Bestand der Nationalgalerie Berlin und wurden ausgewählt von Dr. Angelika Wesenberg, Nationalgalerie Berlin. Die Ausstellung ist Teil des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

In einer Welt des Umbruchs, Aufbruchs und Zusammenbruchs kurz vor dem Ersten Weltkrieg feierten die Künstler die heitere Seite des Daseins. Max Liebermann, Wilhelm Trübner, Max Slevogt, Lovis Corinth, Lesser Ury und Walter Leistikow bildeten den Kern der 1898 gegründeten Berliner Secession. Diese Vereinigung wandte sich radikal gegen den herrschenden Kunstbetrieb der staatlichen Akademien mit ihren pathetischen, historisierenden und angeblich moralisch erhebenden Themen.

Beeindruckt von den Errungenschaften des französischen Impressionismus zeigten die Künstler mit heller Palette und freiem Pinselstrich vor allem die einfachen Freuden des Lebens, einen Spaziergang am Meer, ein lichtdurchflutetes Zimmer oder einen geselligen Biergarten. Licht, Farbe, die Liebe zur Natur und der spontane Eindruck sind die Hauptakteure dieser freundlichen Gemälde.

Sobald ich beide Ausstellungen besucht habe, werde ich noch einmal kurz hier berichten und auch ein paar Photos präsentieren.